
Optimale
Voraussetzungen, um das Erlebte frisch in einen Blogpost zu
verarbeiten ;) .
Wie kam es dazu?
Ursprünglich
wollte ich den Marathon bei dieser Veranstaltung laufen, nachdem
Rodgau 50 aber so gut gelaufen war, war ich überredet mit beim Rennsteiglauf Supermarathon zu starten. Ursache (Rodgau50) und Wirkung
(Rennsteiglauf Supermarathon) stehen hier jetzt im Nachhinein gefühlt
in keinem Zusammenhang ;). Aber egal.
Die Vorbereitung lief bis zum Oberelbe Marathon sehr gut, danach war ich etwas angeschlagen, wie ich schon im Blogpost Arschbacken zusammenkneifen, Spätzchen beschrieben hatte.
Die Vorbereitung lief bis zum Oberelbe Marathon sehr gut, danach war ich etwas angeschlagen, wie ich schon im Blogpost Arschbacken zusammenkneifen, Spätzchen beschrieben hatte.
Was bis zum Start geschah....
Nach
einer stressigen Arbeitswoche reisten wir mit dem Wohnmobil an und
parkten auf dem Parkplatz des Elisabeth-Gymnasiums
. Wir holten die Teilnehmer Unterlagen ab, aßen zu Abend und gingen, nachdem ich etwa eine Stunde lang meine Sachen fürs „Rennen“
vorbereitet hatte, schlafen.
Um 3 klingelte der Wecker und ich quälte mich heraus. Nachdem ich angezogen war, ging ich zum Frühstück ins Gymnasium und war etwas erschrocken, wie einschüchternd, diese ganzen Sportler auf mich wirkten. Immer wieder komisch.
Um 3 klingelte der Wecker und ich quälte mich heraus. Nachdem ich angezogen war, ging ich zum Frühstück ins Gymnasium und war etwas erschrocken, wie einschüchternd, diese ganzen Sportler auf mich wirkten. Immer wieder komisch.
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Marktplatz in Eisenach - Start des Rennsteiglauf Supermarathons |
Ich
machte mich lauffertig und fuhr mit dem Shuttlebus in die Stadt zum
Start. Dort traf ich @Lennetaler , @FrauLaufstrumpf und
@trailrunnersdog vom #twitterlauftreff am Brunnen und schon bald ging es los.
Ich hatte mich im Voraus dem Herrn @Lennetaler (Thomas) als Mitläuferin aufgequatscht.... ein perfekter Schachzug ;).
Ich hatte mich im Voraus dem Herrn @Lennetaler (Thomas) als Mitläuferin aufgequatscht.... ein perfekter Schachzug ;).
Die Strecke, der Lauf und ich
Erstes Drittel: was hab ich mir nur angetan?
Wir
liefen vom Markt in Eisenach los am Hang hinauf. Links und rechts
blühende Wiesen und ein toller Ausblick über Eisenach.
Laut Höhenprofil gingen die ersten 25 Km kontinuierlich bergauf bis zum Großen Inselsberg. Den hatte ich gestern schon von der Autobahn gesehen.... er war schon bissl furchteinflössend!
Wir liefen durch schöne Waldwege inmitten von Laubwäldern. Es dauerte einige Km, bis sich das Läuferfeld etwas entzerrt hatte und man nicht ständig irgend jemanden beim Schwingen der Arme traf.
Laut Höhenprofil gingen die ersten 25 Km kontinuierlich bergauf bis zum Großen Inselsberg. Den hatte ich gestern schon von der Autobahn gesehen.... er war schon bissl furchteinflössend!
Wir liefen durch schöne Waldwege inmitten von Laubwäldern. Es dauerte einige Km, bis sich das Läuferfeld etwas entzerrt hatte und man nicht ständig irgend jemanden beim Schwingen der Arme traf.
Ich
brauchte etwa 12 Km, um in den Tritt zu kommen. Ich konnte mir zu
diesem Zeitpunkt überhaupt nicht vorstellen, diesen Lauf zu
beenden. Es fiel mir schwer, locker zu laufen.

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Blick vom großen Inselsberg |
Weiter
ging es Richtung Grenzwiese, wo mein Vater das erste Mal an der
Strecke stehen wollte. Bis dorthin ging es sehr steil bergab. Zum
Glück waren unsere Beine noch halbwegs frisch und wir kamen heil
unten an.
Gut
verpflegt, um das Langarmshirt erleichtert und dank familiärem
Beistand ging es weiter.
Das 2. Drittel: sollte das jetzt nicht besser werden als das erste Drittel?

Hunger. Leider irgendwie übergangen,
äußerte er sich jetzt mit schweren Beinen, Magenknurren und
völliger Mutlosigkeit. Das war übel. Thomas ertrug mich sehr
tapfer, während ich mich mit Gel, Müsliriegel und Iso aus dem
Trinkrucksack wieder aufpäppelte. Nach einigen Minuten merkte ich,
dass es besser ging und wir liefen weiter. Nach einigen Km, bei Km
40 an der Neuen Ausspanne traf ich das nächste Mal meinen Vater an
der Strecke. Noch etwas angeschlagen vom Hungerast war ich froh, dass
ich den Berg hinunter laufen konnte und wechselte nur einige Worte
und fühlte mich sofort besser.

Es war sehr erhebend, direkt neben der Wintersport-Arena
einzulaufen. Ich nahm meinem Vater das Plüschtier ab, was die
nächsten 19 Km mit mir zusammen auf der Strecke sein würde, aß ein
Butterbrot und so trotteten wir weiter. Ein wirklicher Gedanke, dort
auszusteigen, kam mir nicht. Es lief ganz ok, zwar merkte ich die Km
schon deutlich in den Beinen, aber das darf man nach 54 km ja auch.
Das dicke Ende oder: Es zieht sich wie Gummi

Nach knapp 8:55 waren wir im Ziel der 72,7 Km langen Strecke mit 1800 Höhenmetern. Glücklich, zufrieden, hungrig und durstig konnten wir es kaum glauben. Wir sind durch!
Was hattest du denn erwartet?
Der Rennsteiglauf Supermarathon war vorher für mich so unvorstellbar, dass
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Mein Kumpel für die letzten Kilometer |
Es war die größte körperliche Herausforderung, die ich je bewältigen musste. Und wichtiger als das körperliche noch: psychisch ist es eine Reifeprüfung.... How bad do you want it?
Ich
bin Thomas so dankbar, dass er diesen langen Kanten mit mir gelaufen
ist, ich hätte es wohl abgebrochen ohne ihn. Fast 73 Km und 1800 Hm
allein zu laufen mit nur 50 Km als Ultraerfahrung hätte ich mir
sonst vermutlich nie zugetraut.
Irgendwas, das bleibt?
„Der
Schmerz geht, der Stolz bleibt“ stand auf dem Shirt einer Läuferin
auf der Strecke. Und dieser Satz ist so wahr. Ich hatte vorher allen
versprochen, aufzuhören, wenn es körperlich nicht mehr geht. Dazu
ist es glücklicherweise nicht gekommen.
Ich glaube jetzt mit einem kleinen Abstand, dass mein größtes Problem die Psyche war, ich hatte Angst davor. Auch während dessen. Und ich bin bis Km 40 wohl nicht davon ausgegangen, dass ich es zu Ende laufen würde. Mit der Zeit kam das Selbstvertrauen (und ganz viel mimimi). Ich muss noch viel lernen, was die Geschwindigkeitseinteilung für Ultraläufe angeht.... es ist definitiv nicht zu vergleichen mit einem Marathon.
Ich glaube jetzt mit einem kleinen Abstand, dass mein größtes Problem die Psyche war, ich hatte Angst davor. Auch während dessen. Und ich bin bis Km 40 wohl nicht davon ausgegangen, dass ich es zu Ende laufen würde. Mit der Zeit kam das Selbstvertrauen (und ganz viel mimimi). Ich muss noch viel lernen, was die Geschwindigkeitseinteilung für Ultraläufe angeht.... es ist definitiv nicht zu vergleichen mit einem Marathon.
Without you I'm nothing....

Danke an meinen Vater für die tolle Unterstützung an der Strecke, die aufmunternden Worte, das Lächeln, du warst toll!
Danke an Mann, der mich bei so vielen Läufen unterstützt hat, mir Mut macht und immer an mich glaubt und mich aufbaut, egal wie schwierig es manchmal ist, mich nach einem Longrun zu ertragen.
Ich danke meiner Mutter für viele aufmunternde Telefonate, lieben Worte und das mitfiebern.
Und natürlich allen Freunden, Kollegen, Verwandten, die mich ertragen, unterstützt, motiviert und an mich geglaubt haben, egal, wie bescheuert der Gedanke an so einen langen Lauf euch zu sein scheint.
Ich
weiß nicht, ob ich mir den Rennsteiglauf Supermarathon noch einmal
gebe. Ich mache mir mit etwas Abstand dazu noch einmal Gedanken. Ich
bin unendlich glücklich, es durchgezogen zu haben. Trotz der
Entbehrungen, Schmerzen und zeitlichen Einschränkungen in der
Vorbereitung. Es ist eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde!
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Höhenprofil Rennsteiglauf Supermarathon Quelle: Runalyze.com |